3 Fragen an SCOPIN

SCOPIN malt mit Asphalt. Was sich zunächst ungewöhnlich anhört, entpuppt sich bei  der  Betrachtung seiner Bilder schnell als faszinierendes und vielseitiges malerisches Mittel. Zum ersten Mal werden in Hamburg die seit 2012 entstandenen Asphaltbilder präsentiert. Ihren Ursprung haben die objekthaften Materialbilder in der fotografischen Betrachtung des oft zerstörten Asphalts im New York der 1970er Jahre. Hier wohnte der Künstler von 1969 bis 1974 im Umfeld des legendären Chelsea Hotels. Mit einer Gasflamme malt der Künstler seine abstrakten Bilder wie mit einem breiten Pinsel und verwandelt alchemistisch die zähe Flüssigkeit des Asphalts zu einer vielfältig auftragbaren, aber nur schwer zu bändigenden  Masse.

SCOPIN ASPHALT, Foto: Arno Dietsche, © ScopinWas fasziniert Sie an Asphalt?

…, Asphalt ist faszinierend, er ist gefährlich heiß und Minuten später kalt, er riecht, man spürt ihn mit allen Sinnen, – es ist eigentümlich, das Material spricht mit mir und gibt mir innere Kraft, – nach einem guten Arbeitstag bin ich müde und gleichzeitig total frisch; …

SCOPIN, Copyright: Jan Haering, A. Scopin
SCOPIN, Copyright: Jan Haering, A. Scopin

Sie arbeiten mit dem 230 Grad heißem Material, verteilen es mit einem Besen auf der Bildoberfläche und bearbeiten den Asphalt mit einem Gasbrenner, herauskommen vielfältige abstrakte Bilder mit stark divergierenden Oberflächen, wie stark haben Sie Einfluss auf das was passiert?

 …, über das Herstellen der verschiedensten Oberflächen habe ich schon sehr viel gelernt und lerne täglich neu dazu, – inzwischen weiß ich schon sehr genau, was ich mache und wie ich was erreichen kann, – trotzdem, das gute Bild empfinde ich noch immer als ein Geschenk,

Sie lebten lange in New York im Chelsea Hotel und waren mit Robert Mapplethorpe und Patti Smith befreundet, haben diese Begegnungen Ihr Kunstschaffen geprägt?

 …, Patti hat mich sehr beeindruckt, es war ihre Natürlichkeit und ihre Spontanität, Robert war das genaue Gegenteil, aber er machte schon damals diese verdammt guten Bilder, – irgendwie hatten wir uns viel zu sagen, obwohl wir wenig redeten, …

(Interview: Alexandra Saheb)

SCOPIN ASPHALT
19. Februar bis 5. März 2016
Barlach Halle K

Klosterwall 13
20095 Hamburg
Mi – So, 12.00 – 19 Uhr
www.barlach-halle-k.de

Hier das passende Video zur Ausstellung:

Idee & Regie: Jan Häring
Copyright: A. Scopin

Blick ins Atelier, 2014, Foto Arno Dietsche, © Scpoin
Blick ins Atelier, 2014, Foto Arno Dietsche, © Scpoin
Tsunami, Teil I des Diptychons, 2014, Asphalt auf Holz, Farbe, Sand, Firnis, 250 x 250 cm, Foto: Arno Dietsche, © Scopin
Tsunami, Teil I des Diptychons, 2014, Asphalt auf Holz, Farbe, Sand, Firnis, 250 x 250 cm, Foto: Arno Dietsche, © Scopin

 

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