Gestern Abend wurde in Anwesenheit von rund 400 Gästen erstmalig der International Light Art Award (ILAA) im Haus der Berliner Festspiele vergeben.
Gewinner des International Light Art Award 2015 ist das Kölner Künstlerduo Martin Hesselmeier & Andreas Muxel (DE/A), die mit ihrem Werk „the weight of light“ das diesjährige Motto des Preises „THE FUTURE OF LIGHT ART“ mit einem formgewordenen Gedankenexperiment zur Schwerkraft des Lichts beantworteten. Das Künstlerduo überzeugte die Jury mit ihrer Arbeit aus im Raum schwebenden LED Bahnen. „Licht, wie wir es gewöhnlich wahrnehmen, besitzt keine Masse und Schwerkraft. In der Arbeit “the weight of light” wird der Versuch unternommen, künstliche Kräfte auf sich bewegende Lichtimpulse zu übertragen,“ erläutern Martin Hesselmeier & Andreas Muxel das Konzept ihres Werkes.
Den zweiten Platz erhielt der chilenische Gegenwartskünstler Iván Navarro (USA), der mit der Installation „Traffic“ gesellschaftlich geprägte Symbole außerhalb ihres sinnstiftenden Kontextes präsentiert und somit deren Signalwirkung – wie die Farben einer Ampel – hinterfragt.
Ebenfalls ausgezeichnet wurde das Werk „Enlightenment/Erleuchtung“ des Bildhauers Dirk Vollenbroich (DE), der die Hirnströme des Besuchers in „Erleuchtung“ umwandelt und für die Öffentlichkeit lesbar macht.
Die Werke aller Gewinner werden vom 25. Januar bis zum 28. Juni 2015 in den Brauereigewölben des Lichtkunstzentrums Unna zu sehen sein. Es ist das einzige Museum weltweit, dass auf die Präsentation von Lichtkunst spezialisiert ist.
Zu den Höhepunkten des Festakts am Abend gehörte neben der Auszeichnung der Preisträger und der Vorstellung der Werke eine Festrede von Prof. Dr. Peter Sloterdijk mit dem Titel „Lichtbeweise – Philosophische Notizen zum Lob der Sichtbarkeit“.
Der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, Prof. Dr. Edward Georg Krubasik, führte als Koordinator in das Internationale Jahr des Lichts der UNESCO ein. Im Vorfeld der Preisverleihung wurden in einer Podiumsdiskussion, moderiert durch den Chefredakteur des Monopol-Magazins, Holger Liebs, zentrale Fragen zur Bedeutung der Lichtkunst und des Lichts aus künstlerischer, kunsthistorischer, natur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive betrachtet.
Einen besonderen Rahmen bekam der Abend durch die künstlerische Gestaltung des Lichtprogramms durch die RaumZeitPiraten Tobias Daemgen, Jan Ehlen, Moritz Ellerich, die durch Prof. Mischa Kuball von der Kunsthochschule für Medien Köln unterstützt wurden. „Mit dem Lichtkunstpreis sollen alle zwei Jahre vielversprechende Künstler und Künstlerinnen auszeichnet werden, deren Werke für die Weiterentwicklung der Lichtkunst wegweisend sind,“ so John Jaspers, Direktor des Zentrums für Internationale Lichtkunst Unna.
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Die Ausstellung: “The Future of Light Art”
Laufzeit: 25.01. – 28.06.2015
Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna
Lindenplatz 1 | 59423 Unna
www.lichtkunst-unna.de