Vom 10. Juni bis zum 10. Juli 2016 zeigt das Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna die Ausstellung SWITCH. Die Ausstellung umfasst eine Auswahl von Werken, die im Rahmen der Klasse ‚Licht und Intermedia‘ von Professor Daniel Hausig an der Hochschule der Bildenden Künste des Saarlandes im Laufe des letzten Jahres entstanden sind. Studierende und Lehrende experimentieren mit physikalischem Licht in Zeichnung, Malerei, Skulptur, Installation und Performance. Wir sprachen mit Prof. Daniel Hausig und der künstlerischen Leiterin Prof. Bettina Catler-Pelz.
ARTPRESS Wie kam der Ausstellungstitel SWITCH zu Stande?
BETTINA CATLER – PELZ : John Jaspers, der Direktor des Zentrums für Internationale Lichtkunst, und ich suchten nach einem Begriff, der mit Licht und Energie assoziiert werden kann. SWITCH – der Schalter – ist dafür ein gutes Bild. In der Netzwerktechnik ist SWITCH auch die Weiche. Als Hochschule ist uns daran gelegen, gemeinsam mit den Studierenden professionelle Kontexte zu erschließen und den Übergang aus dem Studium in die freie Tätigkeit zu begleiten. John Jaspers fand diese Überlegungen interessant und so entwickelten wir gemeinsam die Idee eines Ausstellungsprojektes, das die künstlerische Auseinandersetzung mit Licht, wie sie sich in jungen Positionen abzeichnet, im Dialog mit der Sammlung des Zentrums für Internationale Lichtkunst zeigt.
ARTPRESS Experimente mit physikalischem Licht – das klingt für den Laien schwer vorstellbar. Wie laufen diese Experimente ab?
DANIEL HAUSIG : Es ist die Auseinandersetzung mit Raum, Architektur und der Erweiterbarkeit von Medien, die uns an Licht fasziniert. Mittels Licht versuchen wir Beispielsweise auch die sozialen Oberflächen des Raumes oder seine geschichtlichen Aspekte zu beschreiben und zu ergründen. Und obwohl die Architektur sehr präsent sein mag, stellt sie dann doch nur einen Teil der bildnerischen Struktur dar. Innenräume, wie wir sie im Zentrum für Internationale Lichtkunst vorfinden, sind voller Gebrauchsspuren, vergleichbar mit dem öffentlichen Raum, den wir oft in unserer Praxis mit Licht erkunden. Durch unsere situative Arbeit mit Licht erfahren Räume und Architekturen eine Kontextualisierung.
ARTPRESS Die Ausstellung wird im Kontext der Sammlung des Zentrums für Internationale Lichtkunst gezeigt. Diese Sammlung zeigt überwiegend Werke von Künstler_innen wie Brigitte Kowanz, Mischa Kuball, Christina Kubisch, Francois Morellet oder James Turrell, die vor 1960 geboren wurden. Welche Traditionen und Entwicklungen werden durch die Kombination von Arbeiten etablierter Lichtkünstler und junger Studierender ersichtlich?
BETTINA CATLER – PELZ : Mit SWITCH zeigen wir, das Licht als Material und Medium in allen künstlerischen Werkformen genutzt wird. Verändert hat sich u.a. die Wahl der Leuchtmittel, darunter auch Laser, LED und Lichtfaser-Applikationen, die erst seit kurzer Zeit verfügbar sind. Dabei sind auch Fotografie und Film als lichtzeichnerische Medien ebenso wie wir analoge und digitale Arbeitsweisen zeigen. Das Spektrum der künstlerischen Auseinandersetzung hat sich in den letzten 10 Jahren vielfältig ausdifferenziert und korrespondiert mit dem kulturhistorischen Phänomen, dass im Zuge der Digitalisierung die Bedeutung von Licht als Bildträger wächst. Dies spiegelt sich auch in den künstlerischen Positionen des 21. Jahrhunderts, die Licht als Werkstoff nutzen.
ARTPRESS Gemeinsam mit 9 Studenten werden Sie im Zentrum für Internationale Lichtkunst ausstellen. Was erwartet die Besucher?
DANIEL HAUSIG : Wir zeigen Skulpturen, Fotografien, Projektionen, Performances und Installationen – immer geht es dabei um eine eindringliche Auseinandersetzung mit unserer physischen Wahrnehmung von Licht.
ARTPRESS Vielen Dank!
SWITCH – Gruppenausstellung im Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna
10. Juni 2016 – 10. Juli 2016
Eröffnung mit Führung: 10. Juni 2016 um 18 Uhr.
Zentrum für Internationale Lichtkunst Unna
Lindenplatz 1, 59423 Unna
+49 2303 103751 | info@lichtkunst-unna.de | www.lichtkunst-unna.de
Die Ausstellung ist im Rahmen der öffentlichen Führungen zu sehen:
Dienstag – Freitag: 13, 15, 17 Uhr | Samstag, Sonntag und Feiertag: 13, 14, 15, 16, 17 Uhr. Keine Anmeldung erforderlich.
Interview: Barbara Green