Kunstmuseum Bochum zeigt 10 spannende Künstler des VISIT Stipendiums

Das Kunstmuseum Bochum zeigt eine Erfolgsgeschichte in zehn Kapiteln und bietet einen Überblick über die verschiedenen künstlerischen Positionen – von Fotografie, Installation und Medienkunst die im Rahmen des RWE Stipendiatenprogramms VISIT konzipiert wurden oder sich daraus entwickelt haben.

Axel Braun ist der räumliche Aufmacher mit Arbeiten zur „Wasserkraft“, darunter auch  das umstrittene Ilisu Staudammprojekt im anatolischen Hasankeyf im Tal des Tigris.

Axel Braun  Luenersee, aus der Serie „Die Technik  muss grausam sein, wenn sie sich  durchsetzen will“ VISIT 2011 © Axel Braun
Axel Braun. Luenersee, aus der Serie „Die Technik muss grausam sein, wenn sie sich durchsetzen will“ VISIT 2011 © Axel Braun

Es folgen Sebastian Möllekens dramatisch entsättigte Garzweiler-Bilder und Aufnahmen von prominenten Figuren aus dem Ruhrpott, wie Ralf Richter oder Rudi Assauer.

Sebastian Mölleken aus der Serie Tagebau aufgenommen im Gebiet Garzweiler VISIT 2010 © Sebastian Mölleken
Sebastian Mölleken aus der Serie Tagebau aufgenommen im Gebiet Garzweiler. VISIT 2010 © Sebastian Mölleken

Gegenüber präsentiert Steven Emmanuel das gedruckte und handbetitelte Tagebuch seines vierwöchigen energiefreien Überlebens auf dem Gelände der Zeche Zollverein.

Letzter Tag der Steven-Emmanuel-Performance ohne Energieverbrauch
Steven Emmanuel nach dem Abschluss der Performancephase zu “The Good Life”. VISIT 2013 Foto: Frank Vinken

Lucas Buschfeld zeigt mit seinen Objekten „Mendy“ und „Stream“ wie man elektronische Energie sinnlich erfahren kann.

Lucas Buschfeld  Mendy VISIT 2013 © Lucas Buschfeld
Lucas Buschfeld “Mendy” VISIT 2013. © Lucas Buschfeld

Mit dem  „Body of Energy“-Van reiste Stafano Cagol durch Europa und fing dort mit einer Wärmebildkamera Energien ein, die im Museum fotodokumentarisch präsentiert werden.

Stefano Cagol Impressionen seiner thermopoetischen  Intervention „The Body of Energy“  (TBOE) VISIT 2014 © Stefano Cagol
Stefano Cagol. Impressionen seiner thermopoetischen Intervention „The Body of Energy“ (TBOE) VISIT 2014 © Stefano Cagol

Im Rahmen des VISIT-Programms der RWE Stiftung beschäftigte sich der junge Berliner Designer Helge Fischer mit „spekulativen Zukünften“ als Folge der Energiewende und zeigt den Besuchern seine dramatische Vision des  Jahres 2042 in der Energie die Lebensphilosophie der Bürger bestimmt.

Helge Fischer Still aus dem Animationsfilm „Der  Sturmempfang“,  VISIT 2012 © Helge Fischer
Helge Fischer. Still aus dem Animationsfilm „Der Sturmempfang“,. VISIT 2012 © Helge Fischer

Es folgen die Privatspurensucherin Joana Deltuvaite und der Amerikaner Peter Miller, der mit dem Licht von Glühwürmchen gearbeitet hat und dafür bis zu dem Appalachen-Bergen in den Vereinigten Staaten gereist ist, um das fast Unsichtbare in seinen Fotografien sichtbar zu machen.

Joana Deltuvaite Ausstellungsansicht der Serie “private  in public“ VISIT 2010 © Joana Deltuvaite
Joana Deltuvaite. Ausstellungsansicht der Serie “private in public“ VISIT 2010 © Joana Deltuvaite
Peter Miller Polaroid aus der Serie „Photuris“ VISIT 2012 © Peter Miller
Peter Miller. Polaroid aus der Serie „Photuris“ VISIT 2012 © Peter Miller

Im nächsten Raum ist die Installation „Kinetisches Lichtinterface“ von Merlin Baum zu sehen, ein Lichtfeld, mit dem Besucher interagieren können.

Merlin Baum in seiner Installation „Kinetisches Lichterinterface“ VISIT 2014  Copyright: Yuriy Ogarkov
Merlin Baum in seiner Installation „Kinetisches Lichterinterface“. VISIT 2014. Copyright: Yuriy Ogarkov

Den Abschluss macht Lukas Marxts berückende Bohrplattform-Sinfonie „Nella Fantasia“ im Souterrain-Kino, die auf der Bohrinsel Snorre A inmitten der Nordsee vor Norwegen entstand.

Exzerpt Nella Fantasia from Lukas Marxt on Vimeo.

„Die Kunstlandschaft Ruhrgebiet kennzeichnet die Besonderheit, dass im Geiste des Folkwang Begründers Karl Ernst Osthaus und seines „Hagener Impulses“, neben den öffentlichen Einrichtungen und Privatleuten, forciert Unternehmen zeitgenössische Kunst fördern und sammeln. Wir begrüßen das Engagement der RWE Stiftung, mit diesem Stipendium innovative künstlerische Ansätze zu unterstützen.“ Dr. Hans Günter Golinski, Museumsdirektor Kunstmuseum Bochum

 

DAS VISIT STIPENDIUM

Im Kunstmuseum Bochum werden erstmals Arbeiten der zehn bisherigen VISIT- Stipendiaten in einer Gruppenausstellung präsentiert. Seit 2010 fördert die RWE Stiftung mit dem Stipendiatenprogramm Künstler, die sich mit dem Thema Energie beschäftigen. Als Artist in Residence arbeiten sie beispielsweise im Umfeld von Kraftwerken oder auf einer Bohrinsel – oder sie suchen und finden ihre  Herausforderung in der Technik selbst und den mit der Energiezukunft verbundenen  gesellschaftlichen Fragen. Ziel der Stiftung ist es, mit VISIT die wechselseitige Auseinandersetzung zwischen Unternehmen und Kunst bzw. Künstlern anzustoßen und das Thema „Energie“ in ungewohnten Perspektiven zu präsentieren. Garant für die künstlerische Qualität ist eine externe Jury. 2015 bildeten Tobia Bezzola (Direktor Museum Folkwang, Essen), Mischa Kuball (Künstler und Prof. an der Kunsthochschule für Medien, Köln), Dr. Andreas Beitin (Leiter ZKM | Museum für Neue Kunst in Karlsruhe) sowie Sepp Hiekisch-Picard (stellv. Direktor Kunstmuseum Bochum) die Jury.

BEWERBEN FÜR 2016!

Das Bewerbungsverfahren 2015 ist abgeschlossen. Die Jury hat sich für Projekte von Christian Keinstar und Evelina Rajca entschieden. Bewerbungen für 2016 sind ab sofort möglich.
Die Stipendiaten erhalten für maximal sechs Monate jeweils einen Zuschuss zu den Lebenshaltungskosten von 1.000 Euro. Außerdem übernimmt die RWE Stiftung die Produktionskosten. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentieren die Künstler anschließend im Unternehmen oder an externen Ausstellungsorten. Ein Katalog hält sie auch für jene fest, die die Ausstellungen nicht besuchen können. Es sind pro Jahr zwei Plätze im Artist in Residence-Programm zu vergeben. Bewerbungsschluss ist der 31. März 2016. Mehr Infos zur Bewerbung unter:
http://www.rwe.com/web/cms/de/588688/visit-programm/bewerben/

PERFORMANCE
5.09 im Kunstmuseum Bochum, 11 bis 17 Uhr
Stefano Cagol – The Body of Energy (of the Mind)

Die Arbeit mit einer Wärmebildkamera bildete für Stefano Cagol während seiner Reise durch Europa 2014 den Mittelpunkt für Aktionen, eine Vielzahl von Vorführungen und Interaktionen mit Passanten. Diese Art der Kamera zerlegt den optischen Eindruck nach vorgegebenen Parametern und es entstehen Farbeindrücke, die einer spezifischen Logik folgen (warm / kalt). Cagol spielt mit diesen Effekten und lenkt den Blick auf die Beziehungen zwischen den Dingen. Es geht ihm nicht darum den Verlust von Wärme sichtbar zu machen, sondern um den Austausch, um Grenzen, Zwischenräume und die Interaktion von Objekten und Akteuren.

 

Kunstmuseum Bochum
Kortumstraße 147, 44777 Bochum
Öffnungszeiten: Di, Do – So 10 – 17 Uhr, Mi 10 – 20 Uhr
Weitere Informationen: rwestiftung.com/visit & kunstmuseumbochum.de

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