Die von den beiden Kuratorinnen Ilina Koralova (DE) und Isabelle Bertolotti (FR) kuratierte Gruppenausstellung PASSAGE ist ein deutsch-französisches Kunstprojekt. Der Titel spielt auf den symbolischen und physischen Prozess der Grenzüberschreitung eines Kunstwerks an. Der erste Teil von PASSAGE fand bereits im September 2015 als Teil der Biennale Lyon statt. Teil zwei ist nun für kommenden September 2016 in Leipzig geplant.

Die Gruppenausstellung PASSAGE findet im September 2016 in der Werkschauhalle der Leipziger Baumwollspinnerei statt. Dabei setzen sich die Gegebenheiten mit der Lokalität auseinander. Was ist an der Baumwollspinnerei so besonders? Woher kommt die Faszination für diesen Ort?

Das riesige Fabrikgelände, umgewandelt in ein Kreativitätszentrum, in welchem sich große künstlerische Energie konzentriert, hat zweifelsohne eine starke Einziehungskraft für viele Menschen, die im Kunst- und Kulturbereich tätig sind. Überhaupt ist Leipzig eine Stadt, die eine starke Wirkung ausübt. Es sind die Freiräume, die Umwälzungen, welche die Stadt durch die Geschichte der DDR und die Wiedervereinigung erfahren hat, die industriellen Hinterlassenschaften und die Vermischung von lokalen Traditionen und internationaler Ausrichtung. All diese Gegebenheiten konzentrieren sich in der Baumwollspinnerei auf einer einzigartigen Art und Weise. Dort eine Ausstellung zu kuratieren und präsentieren, ist eine besondere Gelegenheit sowohl für die Künstler_innen als auch für die Kurator_innen.

Nach welchen Kriterien habt ihr die Künstler und deren Arbeiten ausgewählt? Wie entstand die deutsch-französisches Zusammenarbeit und dieses Projekt?

Die Ausstellung PASSAGE basiert auf ein Zusammentreffen von Künstlern aus Frankreich und Deutschland. Aurélie Pétrel und Laurent Proux waren Stipendiaten der Leipziger Austauschprogramme LIA und Pilotenküche in der Baumwollspinnerei. Margret Hoppe lebt in Leipzig und traf dort auf beide Künstler und wiederum in Paris während ihres Aufenthalts an der Cité Internationale des Arts. Der Aufenthalt von Pétrel und Proux in Leipzig, die beide in Lyon studierten, prägte ihr Werk und hinterließ seine Spuren. Ihre Arbeitsweise erfuhr eine Veränderung oder sogar einen positiven Bruch, den viele der Künstler_innen erfahren, wenn sie in Leipzig arbeiten und auf die Stadt und die dort ansässige Kunstszene treffen. Für die Ausstellung PASSAGE wurden weitere internationale Künstler eingeladen, die während ihres Aufenthalts in Leipzig diese Rückwirkung der Stadt erfahren haben. Weiterhin sind Künstler eingeladen, die zwar keinen direkten Bezug zu Lyon oder Leipzig haben, die jedoch den Gestus einer sich ständig in Bewegung befindenden Lebensweise in ihrem Werk spiegeln, da sie entweder im deutschen oder französischen Ausland studiert haben, oder einen Stipendienaufenthalt dort hatten.

Vielen Dank!

Teilnehmende Künstler:
Thibault Brunet (FR), Marc Desgrandchamps (FR), Karim Kal (FR), Aurélie Pétrel (FR), Laurent Proux (FR), Mengzhi Zheng (FR), Stefan Fischer (DE), Margret Hoppe (DE), Tamami Iinuma (DE), Oliver Kossack (DE), Andreas Schulze (DE)

Gruppenausstellung PASSAGE
Werkschauhalle, Leipziger Baumwollspinnerei /
25.09. – 16.10.2016
Eröffnung: Samstag, 24. September 2016, 18 Uhr